Hitze: Schönwetter oder Extremwetterereignis?
Je nach Witterung wird es bereits im Mai oder spätestens ab Juni richtig sommerlich und warm. Für viele Bürgerinnen und Bürger in Herbolzheim beginnt nun eine der schönsten Zeiten des Jahres – draußen spielen, ins Freibad gehen und Eis essen.
Doch die ersten warmen Tage geben auch einen Vorgeschmack auf den anstehenden Sommer, bei dem immer mit sehr heißen Tagen und auch Hitzeperioden gerechnet werden muss. Tage mit hoher Lufttemperatur von über 30 °C sind weniger angenehm und können die Freude am Sommer schnell trüben. Wenn mehrere solcher heißen Tage in Kombination mit sogenannten „Tropennächten“, in denen die Lufttemperatur nicht unter 20 °C sinkt, auftreten, spricht man laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) von einer Hitzeperiode, welche ein Extremwetterereignis darstellt, auf die wir uns einstellen müssen.
Dass anhaltende Hitze ein gesundheitliches Risiko für die Bevölkerung darstellt und wir uns vor allem im Südwesten Deutschlands auf lange und heiße Sommer einstellen müssen, ist nicht neu, der Schutz vor hitzebedingten Gefahren wird immer wichtiger.
Trotz der letzten bereits sehr heißen Jahre, ist noch nicht jeder Person immer bewusst, welche gesundheitlichen Risiken durch Hitze bestehen und mit welchen einfachen Vorsichtsmaßnahmen man sich und andere schützen kann. Diese Website soll zum Thema Hitze und Gesundheit aufklären und eine Plattform bieten, auf der sich die Bürgerinnen und Bürger sowie verschiedene Einrichtungen informieren und weiterführende Informationen zu spezifischen vulnerablen Gruppen finden können.
Gesundheitliche Risiken speziell für Risikogruppen
Die länger anhaltende Hitze wirkt sich dabei besonders belastend auf das Wohlbefinden und die Gesundheit aus. So sind die Menschen nicht nur tagsüber extremer Hitze ausgesetzt, sondern ihr Körper kann sich nachts durch die fehlende Abkühlung nicht richtig erholen.
Was sind die gesundheitlichen Folgen? Bekannt ist vor allem die Belastung des Herz-Kreislaufsystems. So können sich bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschlimmern oder neu auftreten. Typische Symptome für eine Belastung des Herz-Kreislauf-Systems sind Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit. Aber auch weitere Folgen der andauernden Hitzebelastung bestehen, wie Hautausschläge, Wadenkrämpfe und Schwellungen in den Beinen.
Die Erfahrungen der letzten Jahre hat gezeigt, dass vor allem ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen und chronischen Atemwegserkrankungen sowie Säuglinge, Kleinkinder und Schwangere besonders betroffen sind. Auch Menschen, die regelmäßig Medikamente nehmen, können unter der Hitzebelastung anders als gewohnt reagieren, so dass eventuell Dosierungen angepasst werden müssen. Bei einer Hitzewelle sind letztlich alle Menschen in ihrem Wohlbefinden und ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt, so die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit.
Tipps zum Schutz vor Hitze und weitere Informationen:
Der Deutsche Wetterdienst und das Bundesgesundheitsministerium geben folgende Tipps, um sich vor Hitze zu schützen:
- Trinken Sie ausreichend Wasser: Vermeiden Sie dabei koffeinhaltige und alkoholische Getränke, da diese zu einer verstärkten Austrocknung des Körpers führen können. Achten Sie darauf, regelmäßig kleine Mengen Wasser zu trinken, auch wenn Sie keinen Durst verspüren. Vergessen Sie auch nicht, regelmäßig kleine Mahlzeiten zu essen, am besten leichte Speisen wie Obst, Gemüse, Salat und Suppen.
- Schützen Sie sich vor der Sonne: Vermeiden Sie längere Aufenthalte in der direkten Sonne. Tragen Sie leichte, luftdurchlässige Kleidung, eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung. Schatten Sie ihre Wohnung tagsüber vor der Sonne ab und lüften Sie nachts und in den Morgenstunden. Vermeiden Sie sportliche Anstrengungen in der Hitze, auch am frühen Abend ist die Lufttemperatur in der Regel noch sehr hoch.
- Kühlung suchen: Nutzen Sie kühle Räume, klimatisierte Orte oder machen Sie einen schattigen Waldspaziergang, um der Hitze zu entkommen. Falls erforderlich, können auch Kühlpads oder kühle Duschen zur Abkühlung verwendet werden.
- Schauen Sie nach ihren Nachbarn und gefährdete Personen: Halten Sie ein Auge auf ältere Menschen, chronisch Kranke und Kinder in Ihrem Umfeld. Besonders bei diesen Personengruppen steigt das Risiko von Hitzeschäden. Bieten Sie Unterstützung an und informieren Sie bei Anzeichen von Hitzestress umgehend einen Arzt.
Tipps zum hitzeangepassten Wohnen:
- Tagsüber Fenster + Rollläden schließen, Terrasse beschatten
- Feuchte Tücher vor dem Fenster aufspannen
- Durchlüftung/Querlüftung (nachts!)
- Rasenflächen lang wachsen lassen
- Versiegelungen auf Privatgrundstücken reduzieren
- Gartenbewässerung in den Abend oder frühen Morgen verlegen