Ein starkes Signal für den Nachwuchssport -
Mit großer Freude und viel Anerkennung wurde am vergangenen Freitag in kleiner Runde die aufwendig sanierte Kunstturnhalle in Herbolzheim wieder in Betrieb genommen. Die rund 400.000 Euro teure Maßnahme macht die Halle zu einem der modernsten Trainingszentren für Nachwuchsturner in Deutschland. Bürgermeister Thomas Gedemer und Trainer Manuel Rothmann würdigten in ihren Ansprachen das große Engagement hinter dem Projekt – und die Bedeutung für Kinder, Jugendliche und den Leistungssport in der Region.
„Nach so einer umfassenden Sanierung kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, so hatte es Manuel Rothmann vor einigen Tagen auf den Punkt gebracht und damit den Anstoß für die kleine Feier gegeben. Bürgermeister Gedemer dankte gleich zu Beginn für die großartige Zusammenarbeit zwischen Sportlern, städtischem Bauamt, Handwerkern und Hausmeistern, die es ermöglichten, dass in der kurzen Zeit der Sommerferien die Halle komplett ausgeräumt, saniert und wieder eingeräumt werden konnte.
Die Sanierung bringt deutlich spürbare Verbesserungen und mehr Helligkeit. Erneuert wurden Lichtbänder, die gesamte Beleuchtung wurde auf LED umgestellt (Kostenpunkt: 90.000 Euro, davon gefördert 25 %), eine neue Lüftungsanlage (170.000 Euro), Zimmererarbeiten sowie ein frischer Anstrich aller Wände. Auch das Equipment wurde aufgerüstet: Neue Matten im Wert von 134.000 Euro ergänzen die moderne Ausstattung, geliefert von der international renommierten Firma Spieth.
„Die Halle wirkt jetzt heller, freundlicher – und dadurch auch größer“, so Rothmann. „Der Trainingsbetrieb läuft ruhiger ab und die Unfallgefahr konnte deutlich reduziert werden.“ Der temporäre Umzug in die Moserhalle verlief dank über 100 ehrenamtlicher Helfer reibungslos. „Ohne diese Unterstützung hätten wir das nie geschafft“, betont der Trainer.
Bereits seit 1984 ist die Kunstturnhalle ein Aushängeschild für Herbolzheim. Damals reiste ein Athlet direkt von hier zu den Olympischen Spielen nach Los Angeles. Diese Erfolgsgeschichte soll fortgesetzt werden. Rothmann ergänzt: „Wir sehen unseren Auftrag nicht nur im Spitzensport – uns liegt besonders die Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen am Herzen.“ 7 Tage die Woche meist über 8 Stunden ist die Halle belegt. Bereits Kleinkinder ab einem Jahr werden hier spielerisch an Bewegung herangeführt und den 4-8Jährigen soll Sport Freude machen.
Kinder im Alter von 8 bis 9 Jahren, die dann schon Leistungssport betreiben, trainieren bis zu 20 Stunden pro Woche. Das zeigt den hohen Anspruch der Einrichtung – und ihre zentrale Rolle in der Talentförderung.
Die Halle steht nicht nur Einzelathleten offen: Durch Kooperationen mit örtlichen Kindergärten und der Emil-Dörle-Schule (Turn-AG) wurde ein nachhaltiges Konzept zur Bewegungsförderung aufgebaut. Talente, die sich besonders auszeichnen, wechseln später zu den Bundesstützpunkten in Hannover oder Stuttgart.
„Es ist ein großer Betrag, der hier vom Gemeinderat bewilligt und investiert wurde, ein Betrag der sich lohnt. Dafür bin ich dankbar“, fasste Bürgermeister Gedemer zusammen. „Man muss für Kinder und Jugendliche Anreize schaffen – sei es mit Musik oder mit Bewegung. Beides sind Möglichkeiten, die Heranwachsenden für etwas zu begeistern, das ihnen langfristig Halt und Motivation gibt.“
Die Einweihungsfeier wurde abgerundet durch beeindruckende turnerische Vorführungen junger Athletinnen und Athleten – viele davon bereits mit zahlreichen Titeln und Medaillen dekoriert. Mit der neuen Kunstturnhalle setzt Herbolzheim ein starkes Zeichen für eine sportlich aktive Zukunft – regional verankert und national relevant.
icon.crdateArtikel vom: 22.10.2025
